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Am Donnerstagmorgen, dem 03.04., machten wir uns auf den Weg in den schönen Schwarzwald, genauer gesagt nach Hinterzarten zum privaten Internat & Gymnasium Birklehof. Denn wir, Anna und Judith, waren eingeladen zum Auswahlverfahren der Stipendiaten für die Dornier- und die Neumayer-Stiftung. Beide Stiftungen vergeben jährlich Stipendien für renommierte Internatsschulen in Deutschland: Neben der Landesschule Pforta, den Internaten Solling und Schloss Salem auch für den Birklehof und unser Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen.

Nach etwa sieben Stunden Autofahrt (oder 9 h im Zug) kamen wir schließlich an und wurden bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung herzlichst begrüßt. Neben den rund 30 Bewerberinnen und Bewerbern im Alter von 14 bis 18 Jahren waren auch Vertreterinnen der Stiftungen sowie der Internatsschulen anwesend. Uns beide begleiteten so z.B. neben Herrn Weih und Herrn Wiedemann auch Frau Gonzalez. Während der Begrüßung hatten wir außerdem die Gelegenheit, uns mithilfe eines persönlichen Gegenstandes kurz vorzustellen. Begleitet und betreut wurden wir während unserer Zeit von sechs Schülerinnen des Birklehofs, die uns freundlich aufnahmen und für jede Frage zur Seite standen. Im Anschluss folgte eine Führung über das naturnahe und sich stetig wandelnde Gelände. Dabei bekamen wir Einblicke in die Internatszimmer, Unterrichtsräume und den Alltag am „B-Hof“. Am Abend fand ein Spieleabend statt, der uns die Möglichkeit gab, die anderen Bewerberinnen und Bewerber besser kennenzulernen und uns auf eine lockere Art auszutauschen. Spätestens um 22 Uhr waren dann alle in ihren Betten verschwunden, um den von Mavi Schellenberg, Vorstandsmitglied der Dornier-Stiftung und Schlafforscherin, hoch angepriesenen Schlaf zu genießen. In vier Gruppen aufgeteilt stellten wir uns in den folgenden Tagen zwei spannenden Aufgaben. Dabei wurden wir stets von der Jury beobachtet und bewertet. Auf jeden Bewerber warteten außerdem zwei Gespräche à 30 Minuten mit den Vertreterinnen der Schulen. Am Freitag galt es sich in einer Debatte, nach dem Vorbild von „Jugend debattiert“, zu behaupten. Die Themen, die wir nach rund 5 Stunden intensiver Vorbereitung diskutierten, waren „Pflicht zur Blutspende“, „Glück als Schulfach“, „ganzheitliches Alkoholverbot für Minderjährige“ und „Pflicht zum Zivildienst“. Ergänzt wurde das Programm am Freitagnachmittag noch durch einen sportlichen Teil in der Turnhalle. Bei lustigen, aber dennoch herausfordernden Spielen sollten wir dort unseren Ehrgeiz und Teamgeist unter Beweis stellen. Der Tag fand seinen Abschluss mit einem gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer. Beim Rösten von Stockbrot und Marshmallows tauschten wir persönliche Geschichten und Telefonnummern aus, während wir den Sonnenuntergang hinter der herrlichen Kulisse der historischen Gebäude genossen. Am Samstagmorgen ging es dann kreativer weiter. Unsere zweite Aufgabe bestand darin, innerhalb von 2 Stunden ein 20-minütiges Theaterstück zu erarbeiten. Dabei sollten klassische Märchen neu adaptiert oder interpretiert und mit einer kreativen Showeinlage ergänzt werden. Bei der anschließenden Vorführung wurden alle Anwesenden in Staunen versetzt und konnten sich auch ein herzliches Lachen nicht verkneifen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der Verabschiedung machten wir uns dann wieder auf den Heimweg Richtung Meißen.

Am Ende dieser zweieinhalb Tage waren wir alle beeindruckt, wie viel wir in so kurzer Zeit auf die Beine stellen konnten. Besonders in Erinnerung bleiben werden uns die inspirierenden und motivierten Menschen, die wir während dieser intensiven Tage kennenlernen durften. Alles in allem war es eine wunderbare und bereichernde Erfahrung, für die wir sehr dankbar sind. Umso mehr freuen wir uns, dass wir beide tatsächlich für ein Stipendium ausgewählt wurden. Wir sind unglaublich dankbar für diese Auszeichnung und die damit verbundenen Chancen - und blicken voller Vorfreude auf alles, was vor uns liegt.