Aktuelles

30.06.17
Spirit of Lindau

Das Lindauer Nobelpreisträger-Treffen fand im Jahr 2017 zum 67. Mal statt. Jedes Jahr treffen sich circa 400 ausgezeichnete Jungwissenschaftler aus bis zu 80 verschiedenen Ländern, um in Lindau für einen Zeitraum von einer Woche Vorträge von etwa 30 Nobelpreisträgern zu hören, sich mit ihnen über ihre Visionen zu unterhalten und um Ideen auszutauschen.

Das Treffen gibt es seit 1951, einst von den beiden Lindauer Physikern Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade initiiert. Ab 1953 wurden dazu auch Jungwissenschaftler, Promotionsstudenten und Post-Docs geladen.

Im Rahmen der Dornier-Stiftung war es mir möglich die einmalige Chance zu erhalten, bei dem diesjährigen Nobelpreisträger-Treffen einer von 18 Lehrern deutschlandweit zu sein, der daran teilnehmen durfte. Mein Name ist Lukas Besser, ich bin 34 Jahre alt und seit 2015 Chemie und Biologie Lehrer an Sankt Afra. Das 67. Nobelpreisträger-Treffen war der Chemie gewidmet und wartete mit Nobelpreisträgern wie Kurt Wüthrich, Richard R. Schrock, Ei-ichi Negishi, Jean-Pierre Sauvage, Peter Agre, Dan Shechtman, Harald zur Hausen oder Ada E. Yonath „zum Anfassen“. Man bekam die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder einfach nur eine Nobelpreis-Medaille zu berühren. Neben Workshops, Vorträgen und Experimenten kam man mit den Nobelpreisträgern direkt ins Gespräch, was meinen persönlichen Horizont stark erweitert hat.

Man lernte einiges, zum Beispiel, dass für Erfolg im Leben neben harter, unermüdlicher Arbeit auch immer Glück gehört und dass man auch mit Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich professionell arbeiten kann. Beeindruckend war, dass die internationale Forschung im Beispiel der DNA Translation bis in das kleinste Detail im Ribosom chemisch aufgeklärt beschrieben und graphisch simuliert werden kann. Es bleibt bisher aber unmöglich, dies nachzuahmen. Forscher sprachen über die Ethik der Wissenschaft und machten sich in einer Podiumsdiskussion auf der Insel Mainau Gedanken über den Nutzen und Missbrauch der Errungenschaften, wie Alfred Nobel zum Wohle oder zur Zerstörung von Menschen.

Für die Schüler an Afra bleibt es wichtig, ihren Forschergeist aufrechtzuerhalten, auch unangenehme Fragen zu schwierigen Themen in der Welt zu stellen und sich nicht unterkriegen zu lassen.
Es bleibt zu hoffen, dass man sich weltweit bei den gegenwärtigen Entwicklungen auf den friedlichen Nutzen der Wissenschaft besinnt und dass der „Spirit of Lindau“ über Grenzen hinweg geht.

Lukas Besser, 14.09.2017

 

 

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