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Drei Afranerinnen als jüngstes Team beim German Young Physicist’s Tournament (GYPT)
Vom 08. bis zum 10.03.2019 fand der nationale Ausscheid (gypt.org) zum internationalen Teamwettbewerb IYPT statt. Das IYPT kann als die Physikweltmeisterschaft für Schüler*innen bezeichnet werden, ist aber, im Gegensatz zur Physikolympiade, kein Einzel- sondern ein Mannschaftswettbewerb. Über den Meißner GYPT-Standort hatten sich nach dem Regionalausscheid im Februar zwei Teams qualifiziert, die nun zum Bundeswettbewerb eingeladen waren.
Das jüngste Team (Durchschnittsalter: 14,7 Jahre!) des Turniers bildeten „Die kreativen Diven“ (Freya Hoffmann, Seraphina Laske und Paulina Ruttkowski), alle Afranerinnen aus Klasse 9b.
Sie maßen sich im Wettstreit mit 27 weiteren Teams aus ganz Deutschland und einem Team aus Griechenland in sogenannten Physics-Fights. Es galt, die Forschungsarbeit eines halben Jahres an einem sehr offenen physikalischen Problem vor einer Jury zu präsentieren und in der anschließenden Diskussion mit einem gegnerischen Team zu verteidigen. Neben der Aufbereitung und Auswertung unzähliger Messungen an selbstentworfenen und gebauten Versuchsaufbauten galt es auch, die so gewonnenen Erkenntnisse theoretisch zu untermauern. Dafür führte vielfach kein Weg an der Verwendung von Mathematik vorbei, die erst in der Oberstufe oder gar erst im Mathestudium gelehrt wird! Als zusätzliche Schwierigkeit kam hinzu, dass die gesamte Kommunikation während der Fights (Präsentation, Diskussion sowie Fragen der Jury) ausschließlich in englischer Sprache geführt wurde. Dass im Ergebnis ein 14.Platz herauskam, ziemlich genau in der Mitte des Teilnehmerfeldes von überwiegend sehr viel älteren Schüler*innen, ist mehr als nur anerkennenswert.
Freyas Untersuchungsgegenstand war das sogenannte „Looping Pendulum“ (Zitat Freya: „Das war doch das beste Problem!“), bei dem eine schwere Masse beim Fallen an einem Faden eine leichte Masse hinter sich herzieht, wobei der Faden sich dabei um eine Stange wickelt, so dass das schwere Gewicht letztlich doch nicht zu Boden fällt.
Seraphina baute und untersuchte mit Kugeln verschiedener Größe und Materialien verschiedene „Newton’s Cradle“, eine Kugelstoßkette, die auf vielen Schreibtischen steht, über dessen Eigenschaften aber wahrscheinlich kaum jemand länger nachdenkt. Seraphina: „Damit kann ich jetzt nicht mehr Billard spielen.“
Paulina hingegen beschleunigt ein Gebilde aus zwei aneinander befestigten Stahlkugeln auf ungeheuer große Umdrehungszahlen. Diese rotieren dann über einen recht langen Zeitraum unter einem konstanten Winkel. Paulina: „Meine Hurricane Balls sind mir das Liebste.“
Neben viel Fleiß, unzähligen Stunden im Physikpraktikumsraum und einigen Nächten mit wenig Schlaf hat das Turnier allen Teilnehmern aber auch viel Freude bereitet. Es fand am Physikzentrum in Bad Honnef am Rhein (nahe Köln) statt, zugleich Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft - der institutionelle Mittelpunkt der Physik in Deutschland. Die Atmosphäre an diesem Ort, die perfekte Organisation, Unterkunft und Verpflegung, ein schönes Rahmenprogramm und insbesondere der Austausch mit Gleichgesinnten bildeten ein unvergleichbares Erlebnis.
Noch einmal: Herzlichen Glückwunsch an unsere Mädels!