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06.03.23
A life in fair competition

Oskar und Lara beschreiben ihre Erfahrungen in Münster bei der Philosphie Olympiade.

Danke, Lara und Oskar, dass ihr Euch für uns Zeit genommen habt und Eure Erfahrungen bei der Philosophie Olympiade in Münster mit uns teilt.

Was ist die Philosophie Olympiade?


Die Philosophie Olympiade ist ein in den 1990er Jahren entstandener Schreibwettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler Texte zu philosophischen Fragestellungen verfassen. In Deutschland hat der Wettbewerb seinen Ursprung in Nordrhein Westfalen und breitete sich in den letzten Jahren in alle Bundesländer aus. Die erste Runde beginnt im September jeden Jahres mit der Bekanntgabe der diesjährigen Fragestellungen. Danach starten die Teilnehmenden in den individuellen Schreibprozess. Unter den eingesendeten Essays werden die 26 besten ausgewählt und die Verfasserinnen und Verfasser erhalten eine Einladung zur Winterakademie nach Münster. Während der vier Tage in Münster stehen die Schülerinnen und Schüler vor verschiedenen Aufgaben. Zuerst verfassen sie einen neuen Essay, innerhalb von vier Stunden auf Französisch oder Englisch. Dies ist die zweite Etappe des Wettbewerbs, bei welcher die Bundessiegerinnen und Bundessieger ausgewählt werden. Die restliche Zeit ist gefüllt mit spannenden Diskussionen und Vorträgen, in diesem Jahr zum Thema „Reichtum – Wie reich darf man sein?" Am Ende der Zeit in Münster werden die Siegerinnen und Sieger verkündet, die zuvor aus einer Juri von engagierten Lehrkräften ausgewählt wurde. Für den ersten und zweiten Platz geht es weiter zur Internationalen Philosophie Olympiade (IPO), die dieses Jahr in Olympia, Griechenland stattfindet.

Zu welchen Themen habt ihr gearbeitet?


Oskar: In meinem Essay ging es darum, wie ein universalisierendes Verständnis von Zeit individuelle Lebensrealitäten und das Potential für Veränderung unterdrücken kann. Mein gedanklicher Ansatz war Universalisierungskritik, die sich aus queerer und feministischer Theorie speiste.


Lara: Ich habe mich mit der Bedeutung von Politik befasst. Bedeutsam war für mich die politische Partizipation und das Potential dieser, die in dem Wort steckt und von den Menschen ausgeschöpft werden muss.

Welche Argumente und Methoden habt ihr angewandt, um euer Thema zu bearbeiten? Was hat euch geholfen?


Oskar: Aus meiner vorherigen philosophischen Lektüre heraus habe ich viele verschiedene Verbindungen zu Zeit gesammelt und diese in einem assoziationsgeleiteten Schreibprozess miteinander zu einem größeren Bild verknüpft. Beispielsweise sieht das Zeitverständnis eines antiken Römers anders aus als das einer modernen Journalistin. Im Schreibprozess habe ich mir Ruhe gelassen und Zeit genommen, um meinen kreativen Prozess zu verstärken und meine Formulierungen zu verfeinern.


Lara: Durch ein umfassendes Wissen über Politische Theorien habe ich einen historischen Abriss der Entwicklung von Politik gegeben. Begonnen hat dieser im Antiken Griechenland und den ersten Formen von Demokratie und angekommen sind wir bei unserem modernen Politikverständnis. Anfangs war eine etwas chaotische Ideensammlung sehr hilfreich, die im Laufe des Schreibens konkretisiert wurde.

 

Was hast du, was habt ihr gelernt inhaltlich, aber auch methodisch und über Dich selbst?


Oskar: Ich habe viele ähnlich interessierte Menschen kennengelernt.


Lara: Durch das Rahmenprogramm habe ich intensive Einblicke in die Hürden und Facetten von Reichtum bekommen. Dabei sind wir gemeinsam auf kreative Lösungsvorschläge gekommen, aber manchmal auch an grundlegenden Fragen gescheitert.

 

Wie geht es jetzt für euch weiter?


Oskar: Ich fahre im Mai gemeinsam mit dem Zweitplatzierten nach Olympia zur IPO


Lara: Ich war sehr überrascht und auch froh, es bis in die Bundesrunde geschafft zu haben und erfreue mich an den Büchern, die wir bekommen haben.

Wisst ihr schon was euch in der nächsten Runde erwartet? Was für Vorstellungen bzw. Erwartungen habt ihr?


Oskar: Bei der Internationalen Philosophie Olympiade vertreten wir Deutschland, indem jeder von uns einen weiteren Essay verfasst. Außerdem nehmen an Workshops, Diskussionen und Vorträgen zum Thema „A life in fair competition" – ein Leben in fairem Wettbewerb teil. Ich freue mich sehr weitere interessierte Jugendliche kennenzulernen und eine Vielfalt an neuen Perspektiven zu erforschen.
 

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