Die Projektwoche
Am Sankt Afra gibt es anstatt der typischen Klassenfahrten jedes Jahr eine Projektwoche (kurz: ProWo) kurz vor den Sommerferien, die aus verschiedensten, von Schülern selbst organisierten Fahrten besteht. Am Anfang des Schuljahres beginnt die Planung mit der Wahl des Oberthemas (z.B. "Gegen den Strom" oder "Um[die]Welt"),welches der ProWoAusschuß aus den verschiedensten Schülervorschlägen auswählt. Nun sind die Schüler am Zuge und können dazu passende Projekte initiieren. Noch vor den Weihnachtsferien findet die Einwahl statt, damit im neuen Jahr die Vorbereitung in den einzelnen Gruppen beginnen können. Nachdem sich klassenunabhängige Gruppen zu einem Unterthema gefunden haben, werden die Schüler bis zur endgültigen Fahrt bei der Entscheidung für eine Stadt, einem Hostel, den unterschiedlichen Tagesabläufen, Verpflegung, Zugfahrt und weiteren Rahmenbedingungen von jeweils zwei Mentoren betreut und unterstützt.
Vier Tage lang werden Institute, Museen und Veranstaltungen besucht, Interviews geführt und natürlich auch die Stadt erkundet. Die Projektwoche bietet die einmalige Chance, seinen Horizont zu erweitern und seine Interessen auszuleben. Dabei sind beliebte Reiseziele oftmals deutsche Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München oder auch Orte in Nachbarländern Deutschlands. Unter dem Oberthema widmen sich die Projektwochen verschiedensten Interessenbereichen wie Literatur, Gesellschaft & Kultur, Wissenschaft, Sport und vielen anderen.
Die individuell gesammelten Eindrücke, Informationen, Erlebnisse und Erinnerungen werden immer am darauffolgenden Montag nach einem Messeprinzip präsentiert, was den Schülern und Mentoren die Möglichkeit gibt, sich einen Überblick über alle anderen Fahrten zu verschaffen.
Von der Nordsee, nach Moritzburg, hinein in die Turnhalle
Als es für mich in der siebten Klasse zum ersten Mal hieß, dass ich an einer Projektwoche teilnehmen werde, konnte ich mir darunter nicht sehr viel vorstellen. Zunächst ging ich davon aus, dass es wie Unterricht nur woanders ist, weil immer gesagt wurde, dass man dabei etwas lernen soll. Das ist doch fast wie Schule.
Zur Einwahl in die Projektwochen sah ich dann, dass es echt viele interessante Themen gab. Eins fand ich besonders ansprechend: Segeln an der Nordsee. Da ich das noch nie gemacht hatte, hab ich mich dafür “beworben” und wurde letztendlich auch eingetragen. Bereits in der Planung erwieß sich dann schon, dass die ProWo alles andere als langweilig ist: Wir mussten uns ein Boot suchen, mit dem wir segeln konnten. Nachdem wir letztendlich einen Anbieter über das Internet gefunden hatten, sagte der uns kurz vor Start auch noch ab, weil wir ihm insgesamt zu jung waren. Da nun großer Zeitdruck vorherrschte, mussten wir uns schnell eine Alternative suchen. Also beschlossen wir in Moritzburg auf einem Campingplatz zu zelten. Das fanden dann auch alle ganz toll, jedoch regnete es am Tag der Anreise wie aus Eimern und der Wetterbericht sagte nichts besseres für den Rest der Woche vorraus. Aus diesem Grund beschlossen wir. Lieber in der Turnhalle der Schule unsere Zelte so gut wie möglich aufzubauen und hörten dem Regen nachts beim Trommeln auf das Hallendach zu. Tagsüber machten wir Ausflüge in die Gegend rund herum um Meißen, wie zum Beispiel in das Militärhistorische Museum in Dresden oder zur Boselspitze von Meißen.
In der achten Klasse verbrachte ich die Projektwoche in der Nähe der Festung Königstein. Dort wurden im Großen und Ganzen alle Planungen umgesetzt, man hatte Spaß und lernte sogar etwas über die Sächsische Schweiz. Wir wanderten viel, kletterten auf Felsen herum und kriechten sogar durch eine kleine Höhle hindurch. Wir besuchten den Pfaffenstein und damit die Barbarine, den Quirl und den Lilienstein.
Das Ereignis aus der siebten Klasse ist natürlich kein Paradebeispiel für unsere Projektwoche, ansonsten läuft eigentlich das meiste gut. Unterm Strich war es trotzdem eine sehr lehrreiche Erfahrung für alle Beteiligten – Man sollte mit der Planung eher anfangen und vorallen genauer recherchieren und auch bei Dingen wie dem Boot nachhaken – ob wirklich alles passt und sicher ist.
Im nächsten Jahr plane ich eine Projektfahrt selber.