Die Gründung
der Fürstenschule Sankt Afra
Die Gründung der Schule in Meißen geht auf Herzog Moritz von Sachsen zurück, der sich eine gut ausgebil- dete Führungsschicht wünschte.
Mit der Auflösung der Klöster in protestantischen Gebieten im Zuge der Reformation, die die Ausbildung vorher übernommen hatten, wurden neue Bildungs- einrichtungen benötigt.
So sah die „Neue Landsordnung“ die Gründung von drei staatlich beaufsichtigten Schulen in Meißen, Pforta und Merseburg vor.
In diesen Schulen sollen 154 Söhne von „bürgerlichen und anderen gemeinen Leuten“ und 76 Söhne adliger Herkunft unterrichtet werden. So ist in der neuen Landsordnung zu lesen, dass „drey Schulen aufzurichten, nemlich eine zu Meißen, darinnen ein Magister, zween Baccalaureen, ein Cantor und sechtzig Knaben“ sind. Zudem wurde bestimmt, dass nur sächsische Landeskinder Zugang zu diesen Schulen haben sollten. Um auch Schülern aus einfachen Verhältnissen den Besuch Sankt Afras zu ermöglichen, „sollen sie sechs Jahr darin umsonst unterhalten und gelehret werden.“ Die Finanzierung der Schule wurde über die Einnahmen der ehemaligen Klostergüter bestritten.
Bemerkenswert ist, dass in der Schule kein Unterschied zwischen adligen und nichtadligen Kindern gemacht werden sollte. Als Bildungsziel wurde festgesetzt, dass die Alumnen nach der „Christlichen Lehr“ erzogen werden. Die Jugend soll zu „Gottes Lobe in gehorsam… [und] …in den Sprachen und Künsten und denn vornemlich in der heiligen Schrift gelernet und unterweiset werden, damit es mit der Zeit an Kirchendienern und anderen gelehrten Leute in unseren Landen nicht mangel gewinne“. Im Zentrum der an humanistischen Moral- und Erkenntnisprinzipien angelegten altphilologischen Bildung standen anfänglich vor allem Latein, Religion und Griechisch. Dem Ideal des Humanismus entsprechend wurde bereits damals den Schülern Verantwortung und Mitbestimmungsrechte übertragen.
Wochenplan der Fürstenschüler
(<media 712 - link-weiter_li "TEXT, Wochenplan Sankt Afra 2014-2015, Wochenplan_Sankt_Afra_2014-2015.pdf, 53 KB">So</media> sieht ein aktueller Wochenplan Sankt Afras aus.)
Zeit | Montag, Dienstag, Donnerstag bis Samstag | Mittwoch | Sonntag |
5 Uhr | gemeinsames Gebet (anschließendes Frühstück, Suppe) | gemeinsames Gebet (anschließendes Frühstück, Suppe) | gemeinsames Gebet (anschließendes Frühstück, Suppe) |
6 - 7 Uhr | Unterricht | mündliche lateinische Übungen, besonders im Disputieren | Studienzeit |
7 - 8 Uhr | Arbeits- und Wiederholungsstunde | Auswendig lernen sämtlicher schriftlicher Arbeiten in sämtlichen Klassen | Studienzeit |
8 - 9 Uhr | Unterricht | Auswendig lernen sämtlicher schriftlicher Arbeiten in sämtlichen Klassen | Studienzeit |
09:15 Uhr | Mittagessen | Mittagessen | Mittagessen |
12-14 Uhr | Unterricht | Unterricht | 12-13 Uhr Studienzeit 13-14 Uhr Religionsunterricht |
14-15 Uhr | Vesperandacht in der Kirche (Bier, Brot & Käse) | Vesperandacht in der Kirche (Bier, Brot & Käse) | Vesperandacht in der Kirche (Bier, Brot & Käse) |
15-16 Uhr | Unterricht | Unterricht | Unterricht |
16-17 Uhr | Gemeinsame Gesangsstunde | Gemeinsame Gesangsstunde | Gemeinsame Gesangsstunde |
17-18 Uhr | Abendessen | Abendessen | Abendessen |